Nordingermanland war der nördliche Teil der historischen Provinz Ingermanland im Hinterland von Sankt Petersburg. Ganz Ingermanland wiederum gehörte zum russischen Gouvernement Sankt Petersburg. Nordingermanland erstreckte sich zwischen dem Ladogasee und der Newa, die Nord- bzw. Westgrenze waren die Flüsse Tungelmajoki und Saijanjoki. Unter dem Namen Pohjois-Inkeri erreichte ein Teil dieses Gebietes 1919 kurzfristig De-facto-Unabhängigkeit, als es sich von Sowjetrussland lossagte. Die Unabhängigkeit aber wurde selbst von Finnland nicht formal anerkannt.
Am 21. März sowie am 2. August 1920 wurden insgesamt 14 Briefmarken ausgegeben, die eine Wertangabe in Finnischer Mark trugen; das einzige Postamt befand sich in Kirjasalo.
Ortslagen des Nordingermanlandes waren:
Mit dem Frieden von Dorpat (Tartu) wurde es Ende 1920 wieder nach Russland eingegliedert. Trotzdem behielten die Finnen ingrischer Abstammung, die auf diesem Gebiet siedelten, bis 1930 ein gewisses Maß an Autonomie. Im Jahre 1928 wurde der Nationalbezirk Kuiwosi eingerichtet, dessen Verwaltungssitz Toksowo war. 1939 wurde das Gebiet in den Bezirk Pargolowo eingegliedert.[1]
Der Großteil des dünn besiedelten Ingermanland wurde von finnischstämmigen Ingriern, Woten und Wepsen bewohnt; in der Millionenmetropole St. Petersburg lebten jedoch vor allem Russen, die somit schon vor der Unabhängigkeitserklärung die Mehrheit der Bevölkerung in der Region stellten.
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